Aufbaukurs Team Barnim in der Malche

Brandenburg Barnim (BAR)

Mitte Februar traf sich das nicht ganz vollständige Team Barnim unter strengen Coronavorschriften in der Malche in Bad Freienwalde zu einem längst fälligen, durch Corona immer wieder verschobenen Aufbaukurs. Mit Unterstützung von Annie Tilmann und Stefan Baier wollten wir uns neben den beiden Themenschwerpunkten „Sternenkinder“ und „Trauerrituale in anderen Kulturen“ auch ob der relativ neuen Zusammensetzung näher kennenlernen sowie einzelne Fälle noch einmal näher beleuchten.

 

Strammes Programm in Malche

 

Ein strammes Programm hatten wir uns also vorgenommen. Nach dem Ankommen fingen wir daher an, uns noch einmal kennenzulernen und unseren eigenen individuellen Blick auf die Notfallseelsorge zu richten, der naturgemäß für jeden und jede ein anderer ist. Schon am ersten Abend etablierten wir eine schöne Routine für die Woche: In einem Etagenwohnzimmer trafen sich viele von uns zu einer lockeren Runde bei Wasser und Wein um sich auch außerhalb des Notfallseelsorgekontextes besser kennenzulernen. Die spannenden Gespräche und Geschichten sind für alle Teilnehmenden ein sehr wertvoller Teil dieser Woche gewesen.


Der Dienstagvormittag stand dann ganz im Zeichen der Stillen Geburt und der Sternenkinder – ein hochemotionales Thema, das jeden einzelnen von uns anfasste und das für uns auch als Team noch nicht abgeschlossen ist. Am Nachmittag fand der Auftakt für die Fallbesprechungen statt, die in lockerer Reihenfolge jeden Tag eingestreut wurden und für alle eine wertvolle Bereicherung waren. Sowohl für den Vortragenden als auch für alle anderen, die daraus teilweise ganz neue Erkenntnisse ziehen konnten.

Rituale in anderen Kulturen hatten wir uns für den Mittwoch vorgenommen und merkten dabei, dass wir eigentlich schon Denkanstöße und Tipps brauchen, eine Verabschiedung in unserem eigenen Kulturkreis würdevoll und bedürfnisorientiert anzubieten. Als ein Ergebnis eines sehr intensiven Austausches stand für die meisten von uns fest, dass sich jeder eine individuelle Mappe anfertigt, die als Leitfaden für die verschiedenen Situationen hilfreich sein kann. Darüber hinaus haben wir die verschiedenen Glaubensansätze anderer Kulturen eingebunden.

Donnerstag wurden weitere Tipps und Tricks ausgetauscht, wie die Notfallseelsorge organisatorisch besser aufgestellt werden kann, damit sich Überforderung des Einzelnen gar nicht erst einstellen kann. Nachmittags gingen wir dann im Rahmen der Psychohygiene auf die Befürchtungen, Probleme, Chancen und Glücksmomente jedes einzelnen die Notfallseelsorge betreffend ein.

Eine letzte Fallbesprechung und das Wochen-Feedback beendete eine sehr intensive, anstrengende, aber doch auch erhellende Woche.

Was neben den fachlichen Ergebnissen und der Tatsache, dass sich jetzt alle besser kennen und schätzen gelernt haben, bleibt, ist die Erkenntnis, dass es dringend erforderlich ist Teamfahrten oder Teamwochenenden regelmäßig durchzufühen. Für eine optimale Versorgung der Hinterbliebenen ebenso wie für die Seele der Seelsorger.